Erste Ablehnung
Wie in nahezu allen Fällen üblich, versuchte ich mich als erstes auf einer Hakenharfe, die Gertrude Endrödy (ehem. Niederrheinische Symphoniker) mir zur Verfügung stellte. Nachdem ich allerdings sofort auf die Konzertharfe wechselte, dauerte es mehr als zehn Jahre, bis ich dieses Instrument eines zweiten Blickes würdigte.
Die erste Session
Die in der Geschichte rund um die Bodhrán erwähnte Session in Dublin gab auch hier den Anstoß, auf der Harfe Irish Trad zu üben. So kam es, daß eine kleine Bardic 27 vom Hersteller Camac Harps France einzog und mich seit nun über zehn Jahrn begleitet.
Die untypische Hakenharfe
Was mich an dieser Harfe besonders fasziniert und was sie für mich so angenehm spielbar macht, ist die für Hakenharfen sehr hohe Saitenspannung und die Saitenabstände. Ich brauche meine Spieltechnik nicht umzustellen und kann so der Musik mehr Aufmerksamkeit schenken. Nicht zuletzt ist auch die Kombination der klassischen Spieltechnik von der Konzertharfe mit der hohen Saitenspannung für eine in Irish Trad Sessions ungewöhnlich hohe Lautstärke der Harfe verantwortlich, was immer mit sehr großer Freude aufgenommen wurde.
Erkundung von Neuland
Für mich als klassisch ausgebildeten Musiker ist alles rund um das Thema Improvisation zunächst unbekanntes Terrain, so galt es auch in der irischen Musik erst einmal, eine Nuß zu knacken. Hier sind üblicherweise nämlich nur die Melodien überliefert/notiert, die Begleitung wird passend dazuimprovisiert. Hierdurch kann es sein, daß man ein und dasselbe Tune sowohl harmonisch als auch hinsichtlich rhythmischer Akzente in vollkommen verschiedenen Versionen hören kann.
Der Ansporn und hohes Ideal
Eine der größten Inspirationen auf diesem Weg war die Musik der Band Lúnasa, mir gefällt die Mischung aus einer unausweichlichen musikalischen Kraft und gleichzeitig frei atmender Lebensfreude, umgesetzt in einem sagenhaften Zusammenspiel.