Der Wahnsinn beginnt
Die Entscheidung, ein Home Cockpit zu bauen, ist an sich schon verrückt. Aber der wirkliche Wahnsinn geht erst danach so richtig los.
Man hat ja so seine Favoriten, seine Lieblingsflieger, die allerdings nicht unbedingt realistisch nachzubauen sind. In meinem Fall sind das diese beiden Kandidaten (ich könnte sie nicht einmal auf Platz 1 und 2 verteilen):
Boeing 747-400/747-8
Tja. Die Queen. Nicht verwunderlich, sie ist fliegende Legende. Außerdem finde ich sie richtig hübsch, und dieses Gefühl, ein riesengroßes Haus zu fliegen, ist auch nicht zu verachten. So gut wie alle großen Airlines haben diese Maschine in der Flotte gehabt, dementsprechend gibt es zahlreiche Routen, die einen quer durch die ganze Welt bringen können.
Aber: Die 747 ist einer DER Langstreckenflieger schlechthin. Die kurzen Hüpfer sind also entweder Ausnahmen (wie z.B. die Flüge LH1152/LH1153). Übliche Flugzeiten liegen bei über 6 Stunden. Auch stehen durch Größe und Gewicht sehr viele Flughäfen nicht zur Verfügung. Leider befinden sich darunter auch einige meiner Favoriten (GCLA, LOWS und EDLN zum Beispiel).
Douglas DC-6B
Das ist jetzt eine sehr persönliche Geschichte… ich habe einige Jahre an verschiedenen Standorten von Red Bull gearbeitet, unter anderem auch in den beiden Hangars in Salzburg (LOWS). Kein Wunder, daß ich mich in „Die Diva“ verguckt habe. Dementsprechend begeistert war ich natürlich auch, als PMDG genau diese DC-6 für Microsoft Flight Simulator 2020 herausbrachte…
Derzeit ist dieses Flugzeug das, mit dem ich in MSFS die meiste Zeit verbringe, was nicht zuletzt daran liegt, daß es bisher kaum konkurrenzfähige Alternativen in Sachen Qualität gibt. Es ist immer noch eine recht junge Plattform. Aber allein schon mit Kopfhörern die Motoren zu starten, zaubert einem ein Grinsen rund um den Kopf…
Aber: Es ist ein komplett analoges Cockpit. Und jedes einzelne dieser Uhreninstrumente ist wahnsinnig aufwändig zu bauen.
Was beide Cockpits gemeinsam haben: sie sind wirklich groß. Um ehrlich zu sein, größer, als das, was ich in dem kalkulierten Platz im Keller unterbringen könnte.
Also, Zeit, zwei weitere Kandidatengruppen in den Ring zu werfen:
Zweistrahlige Business Jets
Cessna Citation CJ4/Citation/Longitude, Bombardier Learjet 45/75, Dassault Falcon 7X/8X/2000 sind nur die ersten, die mir einfallen. Sie sind klein, schnell, vielseitig und machen richtig Spaß. Üblicherweise sind sie mit hochmodernen Avioniken ausgestattet, die oftmals mindestens eine Generation „frischer“ sind, als das, was man in einem Airliner findet. Also würden eher Modelle aus vergangenen Generationen in Frage kommen, was für mich aber kein Problem wäre. Leider gibt es aber eben auch aus diesen vergangenen Jahren nicht wirklich Add Ons auf dem Level einer PMDG DC-6B oder gar 737/747.
Zweistrahlige Schmalrumpfflugzeuge
Meine Güte, was für eine Bezeichnung. Das vielleicht beliebteste Cockpit in dieser Kategorie ist das der Boeing 737. Hier sind Unmengen an Information sowie Instrumente und andere Hardware/Bausätze verfügbar. Auch stehen hier plötzlich Flughäfen mit Start-/Landebahnen zur Verfügung, die länger als etwa 1500m sind. Das sind ziemlich viele…
Das Cockpit mißt etwa 2,5m in der Breite, was zwar sehr knapp wird, aber machbar zu sein scheint. Außerdem hat PMDG angekündigt, diese 737 dieses Jahr noch für MSFS zu veröffentlichen…
Fazit
Obwohl meine erklärten Lieblinge die 747 und die DC-6 sind, stellen sich diese als überaus unrealistisch in Sachen Home Cockput heraus. Die Rangliste sieht momentan also die 737-800 in Führung, gefolgt von einem der Business Jets. Aber man weiß ja nie, was kommt…
Ich bin gespannt, was ich denken werde, wenn ich diesen Beitrag in ein paar Jahren mal lese 😉
